Nicht nur der Palaneri muss lernen...
Gerade, wenn dein Palaneri dein erster Hund sein sollte, wirst du in euren ersten gemeinsamen Wochen vermutlich genauso viel lernen, wie dein Welpe. Aber auch wenn es nicht dein erster Hund ist - man lernt ja nie aus. Und vielleicht habe ich hier ja doch ein paar Interessante Punkte zusammengetragen?
Es ist wirklich so unfassbar viel, was dein Kleiner demnächst und in seinem weiteren Leben lernen und verarbeiten muss. Da verliert man wirklich schnell mal den Überblick.
Für mich sortiere ich das gern in 2-3 Kategorien ein, auch wenn eine klare Abgrenzung nicht immer möglich ist. Manche Themen gehören zumindest theoretisch in mehrere „Schubladen“.
Du möchtest wissen, was sich in welchen Schubladen versteckt?
Es ist wirklich so unfassbar viel, was dein Kleiner demnächst und in seinem weiteren Leben lernen und verarbeiten muss. Da verliert man wirklich schnell mal den Überblick.
Für mich sortiere ich das gern in 2-3 Kategorien ein, auch wenn eine klare Abgrenzung nicht immer möglich ist. Manche Themen gehören zumindest theoretisch in mehrere „Schubladen“.
Du möchtest wissen, was sich in welchen Schubladen versteckt?
Erziehung
Eine gute Erziehung … Was bedeutet das eigentlich?
Gut erzogen sind für mich Menschen, die unter anderem
Und wie erreicht man das? Ich habe auf den Homepages einiger Eltern-Beratungsstellen nachgeschaut:
Ganz ehrlich? Ich finde, das lässt sich alles auch auf die Hundeerziehung übertragen. Dafür müssen wir zwar verstehen, dass Hunde - auch wenn sie uns in vielen Punkten noch so ähnlich sind - trotzdem andere Prioritäten setzen, etwas anders kommunizieren und andere Dinge wichtig finden als wir. Wenn wir das berücksichtigen, können wir das Vorgenannte aus der Menschenerziehung durchaus auch in der Hundeerziehung anwenden.
Wenn du dir das alles bewusst durchgelesen hast, ist dir sicher aufgefallen, dass wir uns hier auf der Beziehungsebene bewegen, oder? Und genau das verstehe ich unter Erziehung:
Beziehungsarbeit und somit auch die Erziehung geschieht im täglichen Leben. Im Alltag. Jeden Tag. Sozusagen „nebenbei“. Leben und erleben.
Und gutes Verhalten wird - zumindest in der Menschenwelt - selten gelobt, und nie bezahlt. Es wird einfach erwartet und vorausgesetzt.
Gut erzogen sind für mich Menschen, die unter anderem
- Respekt allen anderen Lebewesen gegenüber zeigen,
- gelernt haben fair zu kommunizieren, mitzudenken und konstruktiv mit Kritik umzugehen,
- allgemeingültige sowie persönliche Regeln und Grenzen achten und sich an diese halten,
- versuchen, höflich und harmonisch miteinander umzugehen,
- ein ausgeglichenes Wesen haben und daher überwiegend glücklich sind.
Und wie erreicht man das? Ich habe auf den Homepages einiger Eltern-Beratungsstellen nachgeschaut:
- Schaffe günstige Voraussetzungen
Was ist dir für die Erziehung deines Kindes wirklich wichtig? Was willst du ihm mit auf den Weg geben? Wie willst du deine Erziehungsziele im Alltag umsetzen? ... - Nimm dir Zeit
… Es kann Situationen geben, in denen dein Kind deine Hilfe braucht. Achte auf Botschaften deines Kindes, in denen es dir zeigen will, dass es ein Problem hat. Oft sind diese Botschaften nicht leicht zu verstehen. Versuche nachzuvollziehen, wo genau es Schwierigkeiten hat und suche nach möglichen Lösungen. - Kommuniziere klar und deutlich
Wenn du dein Kind auffordern möchtest, etwas Bestimmtes zu tun (z.B. pünktlich zum Abendessen zu kommen), geh zu deinem Kind und nimm Blickkontakt mit ihm auf. Sage mit wenigen Worten genau was du willst. - Setze konsequent Standards, was richtig und was falsch ist
Kinder brauchen klare Richtlinien, an denen sie sich orientieren können. Führe Regeln und Absprachen ein, die du mit deinem Kind besprichst, wenn es dir wichtig ist, dass du Kind sich in bestimmter Weise verhält. … Kündige sinnvolle Konsequenzen für den Fall an, wenn dein Kind sich nicht an die Regeln hält. - Sei konsequent mit Konsequenzen
Manche Konsequenzen ergeben sich unmittelbar aus dem Verhalten deines Kindes. Auch wenn es schwer fällt: Lass dein Kind die Erfahrung machen, welche Folgen sein Verhalten hat. … Sie sollten zeitlich bald folgen. Führe angekündigte Konsequenzen unbedingt durch, denn mit jeder nicht durchgeführten Konsequenz wirst du für dein Kind unglaubwürdig. - Lass dein Kind mitentscheiden
Gib deinem Kind so oft wie möglich Gelegenheit, zwischen Alternativen zu wählen. Sie vermitteln ihm die Erfahrung, dass es Wahlmöglichkeiten hat und für seine Entscheidungen und die Folgen selbst verantwortlich ist. ... - Handle so, wie du willst, dass dein Kind auch handelt
- Bestärke dein Kind, wenn es Gutes tut
- Biete Anregungen und fordere dein Kind
Kinder lernen durch ihre Eltern viele Aspekte des Lebens kennen. Durch Ausflüge, gemeinsames Lesen und Basteln, Gespräche und Urlaube wird ihr Interesse geweckt. Erhalten sie solche Anregungen nicht, fehlen ihnen wichtige intellektuelle, sprachliche, motorische und sinnliche Erfahrungen. - Lerne, mit deinem Ärger umzugehen
Ärger ist ein wichtiges Gefühl, das signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn du jedoch durch das Verhalten deines Kindes zu stark „in Wallungen" gerätst, lasse dich nicht zu überzogenen Strafen verleiten, die dir später leid tun. Kontrolliere erstmal deinen Ärger und handele danach. ... - Hole dir gezielt Rat und Unterstützung
Es kann Lebensumstände geben, die es dir schwer machen, mit deinem Kind zurechtzukommen. Sei es, dass dein Kind über die üblichen Alltagsprobleme hinaus in seinem Verhalten bzw. seiner Entwicklung auffällig ist. Sei es, dass andere Umstände wie Krankheit, Partnerkonflikte, berufliche oder finanzielle Probleme dich belasten. Such dir professionelle Unterstützung von außen. Es spricht für deine Kompetenz und dein Verantwortungsbewusstsein, wenn du die Dinge nicht einfach laufen lässt. …
Ganz ehrlich? Ich finde, das lässt sich alles auch auf die Hundeerziehung übertragen. Dafür müssen wir zwar verstehen, dass Hunde - auch wenn sie uns in vielen Punkten noch so ähnlich sind - trotzdem andere Prioritäten setzen, etwas anders kommunizieren und andere Dinge wichtig finden als wir. Wenn wir das berücksichtigen, können wir das Vorgenannte aus der Menschenerziehung durchaus auch in der Hundeerziehung anwenden.
Wenn du dir das alles bewusst durchgelesen hast, ist dir sicher aufgefallen, dass wir uns hier auf der Beziehungsebene bewegen, oder? Und genau das verstehe ich unter Erziehung:
- alles, was mit dem harmonischen Zusammenleben zu tun hat
- alles, was uns als Team gut funktionierendes lässt
- alles, was dafür sorgt, dass wir anderen nur positiv auffallen
- alles, was mit Respekt und Toleranz anderen gegenüber zu tun hat
- ….
Beziehungsarbeit und somit auch die Erziehung geschieht im täglichen Leben. Im Alltag. Jeden Tag. Sozusagen „nebenbei“. Leben und erleben.
Und gutes Verhalten wird - zumindest in der Menschenwelt - selten gelobt, und nie bezahlt. Es wird einfach erwartet und vorausgesetzt.
Sozialisierung
Hier mache ich es mal kurz, weil ich dazu auf den entsprechenden Seiten noch ausführlich werde.
Letztlich hängen die Sozialisierung und die Erziehung sehr eng zusammen:
Also ist auch die Sozialisierung ein ganz wichtiger Baustein, der keinesfalls vernachlässigt werden darf.
Letztlich hängen die Sozialisierung und die Erziehung sehr eng zusammen:
- Ist mein Hund nicht vernünftig sozialisiert, wird ihn vieles verunsichern oder ängstigen, was wiederum zu unerwünschtem Verhalten führen wird.
- Lernen unter Angst ist schlichtweg nicht möglich.
Also ist auch die Sozialisierung ein ganz wichtiger Baustein, der keinesfalls vernachlässigt werden darf.
Dressur
Dressur? In der Hundeerziehung? Noch nie gehört?
Laut Wikipedia bedeutet Dressur das "Abrichten von Tieren, besonders von Pferden und Hunden; das allmähliche Erlernen von Verhaltensweisen bei Tieren unter Anleitung eines Dresseurs (Trainers)“.
Und da taucht auch schon das Wort auf: Trainer. Training.
Und das ist schon einer der Unterschiede zwischen Dressur und Erziehung:
Und wenn ich meine andressierten Fähigkeiten beherrsche und vorführe oder anwende, bekomme ich Lob und Anerkennung. In der Schule durch eine gute Benotung und später im Beruf durch mein Gehalt.
Und auch das lässt sich auf das Training mit unseren Hunden übertragen:
Wenn mein Hund wie von mir gewünscht „sitz“ macht, „bezahle“ ich in in der Regel. Mit einem Lob oder einem Leckerli oder so. Analog zu meiner Bezahlung der neuen Frisur beim Friseur oder der Reparatur meines Autos in der Werkstatt.
Ich bekomme von meinem Hund ein von mir eingefordertes Verhalten und der Hund bekommt seine Belohnung.
Das Training für diese Fähigkeiten findet in einem gewissen zeitlichen Rahmen statt, eben immer, wenn ich mir Zeit für das Training nehme, oder wenn ich das bereits erlernte Verhalten von meinem Hund abrufe.
Das ist ein weiterer Unterschied zur Erziehung: Denn wir haben ja schon festgestellt, dass die durch Erziehung erlernten Fähigkeiten eher selten belohnt werden. Oder wirst du dafür gelobt oder bezahlt, dass du mit Messer und Gabel ist? Ich jedenfalls nicht. Aber auch das ist doch ein Zeichen der guten Erziehung, oder nicht?
Dressur ist also so etwas wie sitz, platz, bleib, der Abruf, schau, Pfötchen geben, ... Es spricht absolut nichts gegen antrainierte Kommandos. Ganz im Gegenteil. Sie erleichtern uns oft den Alltag und das eine oder andere Kommando sollten unsere Hunde durchaus sicher beherrschen.
Das ist der Grund, warum ich mich zunächst immer auf die Erziehungs- und Sozialisierungsthemen fokussiere. Erst dann gehe ich intensiver auf die Dressur ein.
Außerdem erlernen die Hunde die Dressur sehr viel schneller und einfacher, wenn die Beziehungsebene bereits klar definiert und geregelt ist. Ansonsten diskutiert man die Beziehungsebene im schlimmsten Fall bei jeder Dressur wieder aufs Neue, klärt sie jedoch nie abschließend, weil man sich dann immer nur mit einem Symptom (Nichtausführen eines Kommandos) statt mit der Ursache (Wer stellt hier die Regeln auf?) auseinandersetzt.
Laut Wikipedia bedeutet Dressur das "Abrichten von Tieren, besonders von Pferden und Hunden; das allmähliche Erlernen von Verhaltensweisen bei Tieren unter Anleitung eines Dresseurs (Trainers)“.
Und da taucht auch schon das Wort auf: Trainer. Training.
Und das ist schon einer der Unterschiede zwischen Dressur und Erziehung:
- Erziehung passiert durch Erleben. Durch Leben. Durch Fehler machen und aus ihnen lernen. Den ganzen Tag lang. Keiner sagt, „Du lernst genau jetzt tolerant zu sein." Es passiert. Gefühlt fast passiv. Aber nur dann passiv, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
- Für die Dressur hingegen brauche ich Unterricht. Jemanden, der mir die „Tricks“ zeigt. Und ich muss es üben. Immer und immer wieder. Bis es klappt. Dafür muss ich als Schüler bewusst aktiv werden. Und mein Lehrer ebenfalls.
Und wenn ich meine andressierten Fähigkeiten beherrsche und vorführe oder anwende, bekomme ich Lob und Anerkennung. In der Schule durch eine gute Benotung und später im Beruf durch mein Gehalt.
Und auch das lässt sich auf das Training mit unseren Hunden übertragen:
Wenn mein Hund wie von mir gewünscht „sitz“ macht, „bezahle“ ich in in der Regel. Mit einem Lob oder einem Leckerli oder so. Analog zu meiner Bezahlung der neuen Frisur beim Friseur oder der Reparatur meines Autos in der Werkstatt.
Ich bekomme von meinem Hund ein von mir eingefordertes Verhalten und der Hund bekommt seine Belohnung.
Das Training für diese Fähigkeiten findet in einem gewissen zeitlichen Rahmen statt, eben immer, wenn ich mir Zeit für das Training nehme, oder wenn ich das bereits erlernte Verhalten von meinem Hund abrufe.
Das ist ein weiterer Unterschied zur Erziehung: Denn wir haben ja schon festgestellt, dass die durch Erziehung erlernten Fähigkeiten eher selten belohnt werden. Oder wirst du dafür gelobt oder bezahlt, dass du mit Messer und Gabel ist? Ich jedenfalls nicht. Aber auch das ist doch ein Zeichen der guten Erziehung, oder nicht?
Dressur ist also so etwas wie sitz, platz, bleib, der Abruf, schau, Pfötchen geben, ... Es spricht absolut nichts gegen antrainierte Kommandos. Ganz im Gegenteil. Sie erleichtern uns oft den Alltag und das eine oder andere Kommando sollten unsere Hunde durchaus sicher beherrschen.
- Allerdings würden die meisten Menschen vermutlich auch mit ihrem Hund leben können, wenn er weder sitz, noch platz, noch bleib beherrscht; auch wenn es das Zusammenleben höchstwahrscheinlich wirklich leichter macht.
- Die wenigsten Menschen wollen aber einen Hund, der an der Leine zieht, andere Hunde anpöbelt, nach ihnen schnappt oder Besuchern ins Gesicht springt.
Das ist der Grund, warum ich mich zunächst immer auf die Erziehungs- und Sozialisierungsthemen fokussiere. Erst dann gehe ich intensiver auf die Dressur ein.
Außerdem erlernen die Hunde die Dressur sehr viel schneller und einfacher, wenn die Beziehungsebene bereits klar definiert und geregelt ist. Ansonsten diskutiert man die Beziehungsebene im schlimmsten Fall bei jeder Dressur wieder aufs Neue, klärt sie jedoch nie abschließend, weil man sich dann immer nur mit einem Symptom (Nichtausführen eines Kommandos) statt mit der Ursache (Wer stellt hier die Regeln auf?) auseinandersetzt.