Auto-Immun-Erkrankheitungen (AI)
ACHTUNG!
Bitte berücksichtige beim Weiterlesen, dass ich absoluter medizinischer und kynologischer Laie bin. Ich habe alles selbst im Internet recherchiert oder bei Dritten hinterfragt. Eventuell habe ich nicht alle Aspekte dargestellt. Vielleicht treffe ich nicht immer die richtige Wortwahl. Wenn etwas un- oder missverständlich ist, melde dich bitte bei mir. Dann versuche ich das besser zu recherchieren und ggf. anzupassen.
Bei weitergehenden Fragen, wende dich bitte an den RZV oder einen Tierarzt deines Vertrauens. Auch bitte ich dich, anhand meiner Ausführungen hier keinerlei Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand deines Hundes zurückzuführen. Dafür wende dich bitte ebenfalls an einen Tierarzt. Danke.
Bitte berücksichtige beim Weiterlesen, dass ich absoluter medizinischer und kynologischer Laie bin. Ich habe alles selbst im Internet recherchiert oder bei Dritten hinterfragt. Eventuell habe ich nicht alle Aspekte dargestellt. Vielleicht treffe ich nicht immer die richtige Wortwahl. Wenn etwas un- oder missverständlich ist, melde dich bitte bei mir. Dann versuche ich das besser zu recherchieren und ggf. anzupassen.
Bei weitergehenden Fragen, wende dich bitte an den RZV oder einen Tierarzt deines Vertrauens. Auch bitte ich dich, anhand meiner Ausführungen hier keinerlei Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand deines Hundes zurückzuführen. Dafür wende dich bitte ebenfalls an einen Tierarzt. Danke.
Was ist das?
Autoimmum-Erkrankung steht in der Medizin als Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen können.
(Zusammenfassung aus Wikipedia)
AI sind gemein und hinterlistig. Sie schlummern im gesund wirkenden Kromi, bis sie irgendwann (vermeintlich) ohne Grund ausbrechen. Und ihre Diagnostizierung gestaltet sich nicht nur schwierig, sondern auch langwierig sowie teuer.
Die AI sind nicht heilbar. Vielfach lassen sich nur die Symptome behandeln und lindern. Mittel der Wahl sind hier häufig hochdosiertes Kortison und Immunsuppressiva. Trotzdem kommt es leider häufig zu Rückfällen.
Je früher und ausgeprägter eine AI auftritt, desto geringer die Lebenserwartung. Erkrankt ein Kromi recht spät an AI und sind seine Symptome als eher gering einzuschätzen, kann er trotz AI ein durchschnittliches Kromi-Lebensalter erreichen.
Es gibt auch nicht nur die eine AI-Diagnose. AI können vielfältige Namen tragen:
(Zusammenfassung aus Wikipedia)
AI sind gemein und hinterlistig. Sie schlummern im gesund wirkenden Kromi, bis sie irgendwann (vermeintlich) ohne Grund ausbrechen. Und ihre Diagnostizierung gestaltet sich nicht nur schwierig, sondern auch langwierig sowie teuer.
- Oftmals handelt es sich dabei um eine Ausschlussdiagnose, bei der zuvor alle anderen eventuell möglichen Erkrankungen geprüft und ggf. behandelt werden müssen.
- Andererseits werden vielleicht auch nur die Symptome, also die Sekundär-Infektionen, Lahmheiten etc., behandelt ohne abzuklären, ob eventuell eine AI dahinter steckt.
- Es gibt unglaublich viele Symptome, durch die sich AI bemerkbar machen, die aber wie gesagt, auch einfach nur ganz simple, andere Erkrankungen zur Ursachen haben können.
- Die Ausprägung der AI kann von dem einen betroffenen Hund zum nächsten sehr unterschiedlich sein. Selbst wenn beispielsweise Wurfgeschwister von AI betroffen sein sollten, können die Symptome und der Schweregrad komplett unterschiedlich ausfallen.
- Die AI kann in Schüben auftreten.
Die AI sind nicht heilbar. Vielfach lassen sich nur die Symptome behandeln und lindern. Mittel der Wahl sind hier häufig hochdosiertes Kortison und Immunsuppressiva. Trotzdem kommt es leider häufig zu Rückfällen.
Je früher und ausgeprägter eine AI auftritt, desto geringer die Lebenserwartung. Erkrankt ein Kromi recht spät an AI und sind seine Symptome als eher gering einzuschätzen, kann er trotz AI ein durchschnittliches Kromi-Lebensalter erreichen.
Es gibt auch nicht nur die eine AI-Diagnose. AI können vielfältige Namen tragen:
- AIHA (Autoimmunhämolytische Anämie)
- SLE (Systemische Lupus erythematodes)
- SLO (Symmetrische lupoide Onychodystrophie)
- Thrombozytopenie
- Pemphigus
Mögliche Symptome
Wie erwähnt, können die Symptome sehr vielfältig sein. Auch weisen die verschiedenen AI-Erkrankungen selbstverständlich auch andere Symptome auf. Insofern müssen auch nicht alle der nachfolgend und beispielhaft aufgezählten Symptome auftreten:
- Schluckbeschwerden, Röcheln, Rückwärtsniesen
- geschwollene Lymphknoten
- hohe Infektanfälligkeit
- häufige, wiederkehrende Entzündungen
- häufiges Erbrechen ohne erkennbare Ursache
- wechselnde Lahmheiten ohne ersichtlichen Grund
- schmerzhafte Schwellungen der Gelenke
- entzündliche/ verkrustete Pusteln oder Blasen
- unerklärlicher Fellverlust
- Wundheilungsstörungen
- Pigmentverluste an den Augenrändern, Nasen oder Lefzen
- häufige Nagelbettentzündungen
- wiederkehrender Krallenverlust
- glatter Gaumen
- häufige Entzündungen der Mundschleimhaut/Lefzen
- Ohrrand-/ Rutenspitzen-Nekrose
- Einblutungen in die (Unter-)Haut
- blutiger Durchfall/ Kot
- Muskelschwund
Abgrenzung
Du siehst: Das sind ziemlich unspezifische Symptome, die durchaus auch völlig harmlose Ursachen haben können. Insofern verfalle bitte nicht in Panik, wenn dein Hund einige dieser Symptome zeigt.
Lasse den Tierarzt seine üblichen Untersuchungen und Behandlungen durchführen. Beeinflusse ihn nicht von vornherein in Richtung AI, damit er zunächst alle anderen möglichen Ursachen ausschließt und nicht (vorschnell) eine dramatische Diagnose trifft. (Ist schon vorgekommen!) Erst wenn ihr mit der Behandlung auf der Stelle tretet, solltest du ihn nach der Möglichkeit einer AI fragen.
Eventuelle Diagnosemöglichkeiten könnten sein:
Diese Tests geben jedoch keine 100%ige Sicherheit, da sie immer nur in Richtung einer bestimmten Erkrankungsausprägung blicken. Auch sind einige Tests leider sehr unzuverlässig, was bedeutet, dass ein negatives Testergebnis leider nicht immer mit einer Entwarnung gleichzusetzen ist.
Lasse den Tierarzt seine üblichen Untersuchungen und Behandlungen durchführen. Beeinflusse ihn nicht von vornherein in Richtung AI, damit er zunächst alle anderen möglichen Ursachen ausschließt und nicht (vorschnell) eine dramatische Diagnose trifft. (Ist schon vorgekommen!) Erst wenn ihr mit der Behandlung auf der Stelle tretet, solltest du ihn nach der Möglichkeit einer AI fragen.
Eventuelle Diagnosemöglichkeiten könnten sein:
- ANA-Test
- Coombs Test
- Bestimmung der Rheumafaktoren
- Acetylcholin-Rezeptoren-AK Test
- Biopsien
- Gelenkpunktionen
- diagnostische Ausschlusstherapie mittels Kortison
Diese Tests geben jedoch keine 100%ige Sicherheit, da sie immer nur in Richtung einer bestimmten Erkrankungsausprägung blicken. Auch sind einige Tests leider sehr unzuverlässig, was bedeutet, dass ein negatives Testergebnis leider nicht immer mit einer Entwarnung gleichzusetzen ist.
Genetik
Bei dem weiten Feld an Symptomen und Diagnosen sowie dem komplexen Krankheitsbild war es ja eigentlich schon fast nicht anders zu erwarten: Es gibt leider keinen Kromi-Gentest für die AI. Sehr, sehr schade. Wenn man dieses Leid auch nur einem Lebewesen ersparen könnte, wäre es wunderbar.
Genetik $ Zuchthygiene
Sollte sich jedoch (hoffentlich niemals!) eine AI bestätigen, melde dies bitte umgehend dem RZV und dem Züchter. Von der AI betroffene Kromis werden selbstverständlich umgehend aus der Zucht genommen.
Aber auch wenn dein Kromi nicht selber in der Zucht ist, wird seine Erkrankung in der Zuchtdatenbank hinterlegt, so dass die Züchter bei der Partnerwahl erkennen und berücksichtigen können, bei welchen Ahnen AI in welcher Häufung aufgetreten sind.
Der RZV hat ein eigenes Merkblatt zum Thema AI herausgegeben. Dies kannst du dir hier herunterladen.
Aber auch wenn dein Kromi nicht selber in der Zucht ist, wird seine Erkrankung in der Zuchtdatenbank hinterlegt, so dass die Züchter bei der Partnerwahl erkennen und berücksichtigen können, bei welchen Ahnen AI in welcher Häufung aufgetreten sind.
Der RZV hat ein eigenes Merkblatt zum Thema AI herausgegeben. Dies kannst du dir hier herunterladen.
DLA-Projekt
Das DLA-Projekt mag ich hier nicht in aller Ausführlichkeit wiedergeben. Das ist zu komplex, als dass ich es gut verständlich darstellen könnte. Lies dazu lieber auf der Homepage des RZV nach. Hier sei also nur kurz auf das Projekt hingewiesen:
DLA steht für Dog-Leucocyte-Antigen. Diese werden als wichtige "Gesundheit-Werkzeuge" beschrieben, die dafür sorgen, dass ein Hund auf Umwelteinflüsse zwar angemessen jedoch nicht "über"-reagiert. Die DLA gehören also zum Abwehrmechanismus unserer Kromis. In Dreiergruppen, die man Haplotypen nennt, kämpfen diese DLA gegen Umwelteinflüsse, zum Beispiel gegen Viren.
Bei den Kromis wurden bisher fünf verschiedene Haplotypen verifiziert. Diese werden "Krom1" bis "Krom5" genannt. Jeder Hund trägt aber maximal zwei verschiedene Haplotypen in sich.
Demnach wäre es sinnvoll, wenn bei jedem Kromi die Haplotypen möglichst heterzygot (zum Beispiel Krom2 & Krom4) vertreten sind. Homozygot bedeutet, dass der gleiche Haplotyp zweimal vertreten ist (beispielsweise zweimal der Haplotyp Krom3). Damit stünden dem Kromi-Körper weniger "Werkzeuge" zur Abwehr von "Eindringlingen" zur Verfügung, als wenn die Haplotypen heterozygot vorhanden wären.
Es scheint Zusammenhänge zwischen den DLA und der AI bei Hunden zu geben. Ein paar Kromi-Züchter haben daher im November 2017 das DLA-Projekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt möchte vor allem zwei Fragestellungen beantworten:
DLA steht für Dog-Leucocyte-Antigen. Diese werden als wichtige "Gesundheit-Werkzeuge" beschrieben, die dafür sorgen, dass ein Hund auf Umwelteinflüsse zwar angemessen jedoch nicht "über"-reagiert. Die DLA gehören also zum Abwehrmechanismus unserer Kromis. In Dreiergruppen, die man Haplotypen nennt, kämpfen diese DLA gegen Umwelteinflüsse, zum Beispiel gegen Viren.
Bei den Kromis wurden bisher fünf verschiedene Haplotypen verifiziert. Diese werden "Krom1" bis "Krom5" genannt. Jeder Hund trägt aber maximal zwei verschiedene Haplotypen in sich.
Demnach wäre es sinnvoll, wenn bei jedem Kromi die Haplotypen möglichst heterzygot (zum Beispiel Krom2 & Krom4) vertreten sind. Homozygot bedeutet, dass der gleiche Haplotyp zweimal vertreten ist (beispielsweise zweimal der Haplotyp Krom3). Damit stünden dem Kromi-Körper weniger "Werkzeuge" zur Abwehr von "Eindringlingen" zur Verfügung, als wenn die Haplotypen heterozygot vorhanden wären.
Es scheint Zusammenhänge zwischen den DLA und der AI bei Hunden zu geben. Ein paar Kromi-Züchter haben daher im November 2017 das DLA-Projekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt möchte vor allem zwei Fragestellungen beantworten:
- Gibt es noch mehr Haplotypen bei Kromis, als die bisher fünf bekannten?
- Lassen sich auch bei den Kromfohrländern Zusammenhänge zwischen den Haplotypen und der AI feststellen?
Mein Fazit
Ich finde es schade, dass es gerade bei diesen Erkrankungen, die zum Teil sehr dramatisch verlaufen können, so wenige, ungenaue und meist nur recht langwierige Diagnosemöglichkeiten gibt. Meist treten AI bei Kromis erst in höherem Alter auf, so dass die betroffenen Kromis womöglich bereits Nachkommen und ihre Gene weitergegeben haben. Ich wünsche mir zuverlässige, eindeutige und frühzeitige Testmöglichkeiten.
Aber ich finde, das DLA-Projekt gibt Anlass zur Hoffnung auf Besserung! Ich finde das eine tolle Sache. Daher habe ich meine Kromis entsprechend typisieren lassen.
Bisher bleibt uns jedoch nur - ohne Übervorsicht oder Panikmache - unsere Kromis genau zu beobachten, bei entsprechenden Symptomen gelassen bleiben und alle Möglichkeiten ärztlich abklären lassen. In den allermeisten Fällen wird es einen harmlosen Grund für die festgestellten Beschwerden geben.
Aber ich finde, das DLA-Projekt gibt Anlass zur Hoffnung auf Besserung! Ich finde das eine tolle Sache. Daher habe ich meine Kromis entsprechend typisieren lassen.
Bisher bleibt uns jedoch nur - ohne Übervorsicht oder Panikmache - unsere Kromis genau zu beobachten, bei entsprechenden Symptomen gelassen bleiben und alle Möglichkeiten ärztlich abklären lassen. In den allermeisten Fällen wird es einen harmlosen Grund für die festgestellten Beschwerden geben.