Kromis haben keinen Jagdtrieb?
Naja - ich würde eher sagen:
Der Jagdtrieb ist äußerst gering ausgeprägt.
Ich möchte einfach mal behaupten: Kein Hund ist gänzlich ohne Jagdtrieb.
Ich kenne keinen Kromi, der wirklich jagt. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch ein Kromi hinter einem Hasen hinterher laufen oder Vögel aufscheuchen würde. Eichhörnchen und Katzen wird auch gern hinterher geflitzt. Auch Mäuselöcher und Maulwurfshügel werden mit wachsender Begeisterung aufgebuddelt. Zumindest machen meine Kromis das alles gelegentlich.
Nun mögen einige sagen: Aber die jagen doch gar nicht, die spielen doch nur. - Nein! Das stimmt nicht und schaut man genauer hin, sieht man das auch: Sie beobachten, lauern und fixieren zunächst und hetzen dann hinterher. Das sind alles eindeutige Merkmale der Jagd.
Auch das von vielen Kromis heiß geliebte Buddeln, ist eine Ausprägung des Jagdverhaltens. Es rührt vom Ausbuddeln von Nagern her. Einige Kromis springen mit gekrümmtem Rücken durchs hohe Gras. Oftmals verbirgt sich dahinter das sogenannte Mausen oder Mäuseln.
Was Kromis von Jagdhunden unterscheidet, ist dass sie diese Verhaltensweisen scheinbar nur zum Privatvergnügen zeigen und nicht wirklich, um tatsächlich ein Tier zu erlegen: Sie haben offensichtlich einfach Spaß daran, etwas Bewegtem hinterher zu hetzen. Oder sie finden Katzen einfach doof und ver"jagen" sie deshalb. Auch das Buddeln scheint nicht wirklich dem Zweck zu dienen, wirklich eine Wühlmaus zu erlegen. Trotzdem gehört das alles zum Jagdtrieb.
Ich sehe meinen Rackern aber gut an, was sie im Schilde führen. Sind sie noch in der Beobachtungsphase, reicht mein mahnendes "Denk nicht mal dran!" und sie versuchen es in 90% der Fälle nicht einmal.
Gehen wir an Wildgehegen spazieren, interessiert das meine beiden so gut wie gar nicht. Cataleya guckt vielleicht mal neugierig. Kabou ist an anderen (Geruchs-)Spuren viel mehr interessiert. Auch Rehe in der freien Wildbahn lösen bei beiden gar kein Jagdverhalten aus.
Habe ich nicht früh genug gewarnt, wird ein Häschen, dass vor uns aus dem Gebüsch hoppelt, schon mal über den halben Acker gejagt. Ist der Hase aber außer Sicht, drehen die beiden sofort wieder um. Cataleya vertreibt auch Drosseln und Tauben von unserem Grundstück. Andere (kleinere) Vögel stören sie allerdings nicht.
Sowohl Kabou als auch Cataleya lassen sich jedoch von ihrer Jagd abrufen. Sie lassen dann sofort von ihrem "Opfer" ab. Versuche das mal bei einem richtigen Jagdhund...
Die Kromfohrländer, die ich kenne, sind "Wegläufer". Damit meine ich, dass sie äußerst selten im Gebüsch, Wald oder Feld verschwinden. Klar, wenn sie mal ihren Flitz (also ihre fünf Minuten) bekommen, passiert auch das, aber im Normalfall bleiben sie auf dem Weg. Auch wenn das nur nur ein schmaler Trampelpfad ist.
Mein Fazit zum Thema Jagdtrieb
Macht man einem Kromi von Anfang an unmissverständlich klar, dass es ein unerwünschtes Verhalten ist, anderen Tieren hinterher zu laufen und funktioniert der allgemeine Rückruf, ist es absolut kein Problem auf Wildtiere zu treffen.
Selbst wenn man das mit seinem Kromi nicht entsprechend trainiert hat, würde ich behaupten, dass das Hinterherlaufen hinter Wildtieren bei Kromis kein ausgepägtes Jagdverhalten mit dem Ziel, ein Tier zu erlegen ist, sondern eher der Spaß an der schnellen Bewegung.
Selbst wenn man das mit seinem Kromi nicht entsprechend trainiert hat, würde ich behaupten, dass das Hinterherlaufen hinter Wildtieren bei Kromis kein ausgepägtes Jagdverhalten mit dem Ziel, ein Tier zu erlegen ist, sondern eher der Spaß an der schnellen Bewegung.