Erziehung?
Warum, wenn er doch eh gefallen will???
Weil er sonst eigene Entscheidungen trifft.
Und die werden dir nicht immer gefallen. So toll ein Kromi ist, bleibt er dennoch ein Hund und trifft nicht unbedingt die Entscheidung, die du dir von ihm wünschst.
Trotz seiner braunen, treuherzigen Augen benötigt er vom ersten Tag an Erziehung. Bei ruhiger, sicherer und konsequenter Vorgehensweise lernt er aufgrund seiner hohen Intelligenz und seines stark ausgeprägten Will-to please sehr schnell.
Will-to-Please. - Das bedeutet, sie möchten es uns Menschen eigentlich immer Recht machen. Dies kann man hervorragend beim Training nutzen. Zeige deinem Kromi, wie stolz und glücklich du über sein richtiges Verhalten bist und er wird dir dies immer wieder zeigen. Sich intensiv mit dem Kromi beschäftigen und sich deutlich mit ihm freuen, motiviert die Kromis meist mehr als das allerbeste Leckerli.
Durch sein niedliches Aussehen wird der Kromfohrländer häufig deutlich unterschätzt und die Erziehung deshalb vernachlässigt. Klare Anweisungen, gute Körpersprache und Ruhe bewirken Wunder. Der Kromfohrländer dankt uns dies auf seine Weise mit Gehorsam, Zuverlässigkeit und Anhänglichkeit.
Der Kromfohrländer ist sehr sensibel und eigensinnig. Diese Mischung aus Weichheit und terrierartiger Pfiffigkeit macht eine gute Sozialisation zu einer echten Herausforderung. Wer dies nicht ernst nimmt und sich von einem fügsamen, schnell lernenden Welpen täuschen lässt, wird später sicherlich seine Probleme mit dem Kromi haben.
Ich erwähnte es schon ein paar Mal. Der Kromfohrländer sticht nicht gerade mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein hervor. Nimmt der Mensch aber seine Führungsposition nicht wahr, fühlt sich der Kromi gezwungen, die Verantwortung zu übernehmen. Dem ist ein Kromi jedoch nicht gewachsen; er ist mit dieser Aufgabe schnell überfordert.
Das wird entweder zu ängstlichem, verschüchtertem Verhalten führen oder aber zu einem Raufbold. Beides ist Ausdruck seiner Unsicherheit und Überforderung. Ein ruppiger Kromfohrländer keineswegs ein böser oder dominanter, sondern eher ein ängstlicher, verunsicherter Hund.
Gerade in seinen ersten 2-4 Lebensjahren ist so ein Kromi im Alltag durchaus ziemlich anstrengend, auch wenn man das zunächst gar nicht glauben mag. Denn den Kromi zu durchschauen ist nicht so einfach: Er tut nämlich viel sicherer als er ist. Dies zu erkennen, ihm jederzeit die Sicherheit und den Schutz zu bieten, den er eigentlich benötigt und ihm währenddessen zu erklären wie das perfekte, erwünschte Hundeverhalten aussieht, ist echte Arbeit.
Der Kromfohrländer muss durch seinen stets sicher auftretenden Menschen lernen, dass neue Dinge oder Situationen ihm keine Angst machen müssen. Er hat ja seinen Beschützer - seinen persönlichen Superhelden - an seiner Seite: Dich!
Auch wenn der Kromfohrländer in der Hundeschule sehr schnell als Streber abgestempelt wird, weil er alles so schnell umsetzt, ist eine gute Grundausbildung auch über den Welpenkurs hinaus unbedingt zu empfehlen!
Es ist für diesen unsicheren Hund enorm wichtig, eine intensive, tiefe und vertrauensvolle Beziehung zu seinem Menschen aufzubauen, auf den er sich in jeder Situation zu 100% verlassen kann. Dies kann unter Anderem durch die regelmäßige, gemeinsame Arbeit auf dem Hundeplatz aufgebaut werden. Dazu brauchst du eine wirklich gute Hundeschule, die dir beibringt, deinen ach so treu dreinblickenden Jungspund sanft und konsequent zu führen.
Wenn es Fragen oder Probleme gibt, soll man unbedingt den Züchter kontaktieren, damit nicht womöglich durch eigenes (Fehl-)Verhalten ein Problemchen zum Problem wird. Ich sehe jeden Züchter in der Pflicht, seinen Welpenkäufern zur Seite zu stehen und zu unterstützen, da der Züchter die Eigenheiten der Rasse vermutlich besser kennen wird, als der eine oder andere Hundetrainer.