Wie sind Kromis mit Kindern?
Das hängt von der Sozialisierung ab.
Und von den Kindern.
Auch hier gilt das Gleiche wie bei (fast) allem Anderen: Was der Kromi bis zu seiner 16. Lebenswoche kennengelernt und positiv verknüpft hat, sollte ihm Zeit seines Lebens keinen übermäßigen Stress bereiten.
Kromis können auf "kindliches Händeln" jedoch sehr sensibel und empfindlich reagieren und dann durchaus auch nachtragend sein. Daher sollten Kinder von Anfang an wissen und berücksichtigen, dass für den Umgang mit dem Hund strenge Spielregeln gelten. Gleiches gilt umgedreht selbstverständlich auch für den Hund.
Hier ist es Aufgabe und Pflicht der Erwachsenen dem Hund zu verdeutlichen, dass er keinerlei Rechte an dem Kind hat. Es ist weder die Aufgabe des Hundes, das Kind einzuschränken oder zu maßregeln noch zu erziehen.
Manche Kromis sind wahre Kontrollettis oder Polizisten. Da muss man als Mensch schon sehr aufmerksam sein, damit der Aufpasser vom Dienst nicht doch die Aufgaben der Eltern wahrnimmt. Auch sind einige Kromis sehr speziell mit Spielis (vor allem bei Quietschies oder Bällen). Hier muss ebenfalls steuernd eingegriffen werden, damit der Kromi sich nicht selbst zum Herrscher über alle Spielsachen der Kinder ernennt.
Andererseits sollten ruhende oder gar schlafende Hunde absolutes Tabu für Kinder sein. Zu groß ist die Gefahr, dass sie sich erschrecken und „unangemessen" reagieren. Gerade Welpen benötigen noch sehr viel Ruhe und Schlaf. Wird dies nicht berücksichtigt, zieht man sich einen nervösen, hibbeligen und unsicheren Kromi heran.
Wie bereits an anderen Stellen mehrfach erwähnt, sind Kromis durchaus Sensibelchen. Sie mögen es überhaupt nicht, zu hart angefasst du werden. Dadurch können sie durchaus Ängste oder gar Fehlverhalten entwickeln. Sie sind (schon allein von ihrer Statur her) auch nicht dazu geeignet - wie vielleicht ein Golden Retriever - als Kopfkissen zweckentfremdet zu werden. Auf zu grobes Spiel, dem sie nicht ohne weiteres entkommen können, können Kromis durchaus auch mit Schnappen (= Beißen) reagieren. Auch lautes, ungestümes und (noch) grobmotorisches Verhalten von kleinen Kindern kann den Kromi verunsichern.
Kinder werden von Hunden generell nicht als Rudelführer anerkannt. Das sollte man auf jeden Fall auch berücksichtigen, wenn man darüber nachdenkt, das Kind allein mit dem Kromi zur Gassi-Runde zu schicken.
Jüngeren Kindern fehlt noch der Überblick im Straßenverkehr, den sie benötigen, um dem Kromi ausreichende Sicherheit zu vermitteln. Aber auch etwas ältere Kinder werden nicht als selbstständig und (selbst-)bewusst handelnd wahrgenommen. Allzu schnell meint der sensible Kromi, eine „bedrohliche" Situation zu erkennen und das Kind schützen zu müssen. Oder der Rüde hat die Duftspur einer läufigen Hündin wahrgenommen und hört nicht mehr auf das Kind. Oder... oder... oder... Auch wenn sich Kind und Kromi noch so gut verstehen - ich wäre da vorsichtig!
Grundsätzlich kann man sagen, dass Kinder frühestens ab einem Alter von ungefähr 14 Jahren so ganz langsam von Hunden als „vernünftige“ Persönlichkeiten eingestuft werden, in ebenso langsam immer etwas ernster genommen werden. Tatsächlich ist das jedoch von Hund zu Hund und von Kind zu Kind sehr individuell und kann daher auch sehr viel länger dauern.
Hat man diese und noch mehr Klippen erfolgreich umschifft und beiden Seiten den korrekten, respektvollen Umgang miteinander nachhaltig verdeutlicht, steht einem harmonischen, glücklichen und spaßerfüllten Zusammenleben mit Kindern jeden Alters nichts mehr im Wege. Bis dahin hat man jedoch eine ganze Menge Arbeit vor sich.
Es gibt Kromis, die zum Schulbegleit- oder Therapiehund ausgebildet wurden und als solche auch eingesetzt werden. Werden die Weichen frühzeitig richtig gestellt, stellt die Kombination von Kind und Kromi also gar kein Problem dar.
Erfahrungen mit Cataleya & Kabou
Kabou und Cataleya leben bei mir ohne großartigen Kinderkontakt. Kabou sind vor allem die Kinder, die gerade laufen lernen und daher noch etwas stokelig unterwegs sind, ziemlich suspekt. Auch das Streicheln, was eher noch in Richtung Tatschen geht, liegt ihm nicht so. Wenn die Kinder dann noch schreien, kreischen oder anders lärmen, sucht er spätestens das Weite.
Mit mir an seiner Seite duldet er jedoch auch solche Kinder. Aber es ist wirklich nur ein Dulden. Er schaut mich die ganze Zeit fragend und flehend an: "Echt jetzt, Frauchen? Muss ich das wirklich mitmachen? Darf ich jetzt bitte endlich gehen?" Ich mute ihm dies auch nie lang zu und würde generell Kinderbegegnungen nie ohne meine direkte Nähe erlauben.
Cataleya wurde geboren (2016), als im Züchterhaushalt ein Kleinkind lebte. Sie hat es also in ihren ersten acht Lebenswochen kennengelernt. Danach erging es ihr aber wie Kabou: Sie hatte eigentlich keinen Kleinkinderkontakt mehr. Im Frühjahr 2018 hatten wir dann im Baumarkt eine Begegnung, bei der mich Cataleya mit ihren seinerzeit nicht mal anderthalb Jahren wirklich sehr beeindruckt hat:
Ein stokeliges, vielleicht anderthalbjähriges Kind kam durch die Gänge freudig aufgeregt auf uns zu gewankt. Die Mutter war schon an uns vorbei und achtete nicht weiter auf ihr Mädchen. Kabou schaute schon nervös in Richtung Kind. Ich setzte ihn an der Seite ab, gesellte mich zu Cataleya und war gespannt, wie sie sich wohl verhalten würde.
Zunächst wollte sie direkt zum Mädchen hinlaufen. Cataleya, selbst noch jugendlich ungestüm, hätte das Mädel vermutlich umgeworfen, weshalb ich sie zurückhielt. Das Kind kam zu uns, tatschte Cataleya ins Gesicht (um nicht zu sagen, in die Augen) streichelte die Ohren (eigentlich zog sie dran) und kuschelte mit ihr (sie umklammerte fest Cataleyas Hals wie das eines Stofftieres). Die Mutter sagte: "Meine Tochter kennt Hunde." Ich: "Meine Hunde kennen aber keine kleinen Kinder." Das hat die Mutter nicht wirklich zum Handeln veranlasst.
Ich war tatsächlich etwas besorgt, und beobachtete Cataleya sehr genau und lobte sie für ihr ruhiges Verhalten. Letztlich war sie wirklich großartig. Cataleya hielt das alles mit stoischer Geduld aus, bewegte sich gar nicht, ohne jedoch dabei steif zu werden und gab der Lütten anschließend sogar noch Küsschen.
Ergo: 2 Kromis - 2 total unterschiedliche Reaktionen. Daher bitte:
Auch wenn dein Kromi hervorragend mit deinen Kindern zurecht kommt, heißt das noch lange nicht, dass das mit ihren Freunden oder gar fremden Kindern genauso problemlos funktioniert. Auch die anderen Kinder sollten lernen,
Mit mir an seiner Seite duldet er jedoch auch solche Kinder. Aber es ist wirklich nur ein Dulden. Er schaut mich die ganze Zeit fragend und flehend an: "Echt jetzt, Frauchen? Muss ich das wirklich mitmachen? Darf ich jetzt bitte endlich gehen?" Ich mute ihm dies auch nie lang zu und würde generell Kinderbegegnungen nie ohne meine direkte Nähe erlauben.
Cataleya wurde geboren (2016), als im Züchterhaushalt ein Kleinkind lebte. Sie hat es also in ihren ersten acht Lebenswochen kennengelernt. Danach erging es ihr aber wie Kabou: Sie hatte eigentlich keinen Kleinkinderkontakt mehr. Im Frühjahr 2018 hatten wir dann im Baumarkt eine Begegnung, bei der mich Cataleya mit ihren seinerzeit nicht mal anderthalb Jahren wirklich sehr beeindruckt hat:
Ein stokeliges, vielleicht anderthalbjähriges Kind kam durch die Gänge freudig aufgeregt auf uns zu gewankt. Die Mutter war schon an uns vorbei und achtete nicht weiter auf ihr Mädchen. Kabou schaute schon nervös in Richtung Kind. Ich setzte ihn an der Seite ab, gesellte mich zu Cataleya und war gespannt, wie sie sich wohl verhalten würde.
Zunächst wollte sie direkt zum Mädchen hinlaufen. Cataleya, selbst noch jugendlich ungestüm, hätte das Mädel vermutlich umgeworfen, weshalb ich sie zurückhielt. Das Kind kam zu uns, tatschte Cataleya ins Gesicht (um nicht zu sagen, in die Augen) streichelte die Ohren (eigentlich zog sie dran) und kuschelte mit ihr (sie umklammerte fest Cataleyas Hals wie das eines Stofftieres). Die Mutter sagte: "Meine Tochter kennt Hunde." Ich: "Meine Hunde kennen aber keine kleinen Kinder." Das hat die Mutter nicht wirklich zum Handeln veranlasst.
Ich war tatsächlich etwas besorgt, und beobachtete Cataleya sehr genau und lobte sie für ihr ruhiges Verhalten. Letztlich war sie wirklich großartig. Cataleya hielt das alles mit stoischer Geduld aus, bewegte sich gar nicht, ohne jedoch dabei steif zu werden und gab der Lütten anschließend sogar noch Küsschen.
Ergo: 2 Kromis - 2 total unterschiedliche Reaktionen. Daher bitte:
- Wenn dein Kromi, Kinderkontakt haben soll, bereite ihn langsam darauf vor.
- Trotzdem - never ever! - darf dieser Kontakt unbeobachtet stattfinden. Auch nicht, wenn dein Kromi bisher immer gut mit Kindern zurecht gekommen ist. Dafür sind sowohl kleine Kinder als auch Hunde einfach viel zu unberechenbar.
Auch wenn dein Kromi hervorragend mit deinen Kindern zurecht kommt, heißt das noch lange nicht, dass das mit ihren Freunden oder gar fremden Kindern genauso problemlos funktioniert. Auch die anderen Kinder sollten lernen,
- den Kromi in Ruhe zu lassen.
- den Kromi den ersten Schritt zur Annäherung machen zu lassen, anstatt begeistert auf ihn zuzustürmen.
- den Kromi nur in Gegenwart von Erwachsenen zu berühren.
Bedenke bitte:
Holst du dir einen Welpen ins Haus (egal von welcher Rasse), hast du ein weiteres Baby in deine Familie aufgenommen. Dein Hund kennt zu diesem Zeitpunkt noch fast gar nichts und muss noch alles lernen. Angefangen von der Stubenreinheit, über die Spielregeln des Zusammenlebens bis hin zum „Funktionieren“ in der Menschenwelt (also Grunderziehung).
Sicherlich ist es toll für Kinder mit Hunden groß zu werden. Aber frage dich bitte selbst, ob du die Kraft und Zeit hast, zwei Babys gleichzeitig großzuziehen und beiden vollumfänglich gerecht zu werden. Und beantworte dir die Frage auch offen und ehrlich.
Ich glaube, dass viele Menschen diese Aufgabe unterschätzen und letztlich eines der beiden Babys zu kurz kommt. Meist ist dies dann der Hund und später wird sich beschwert, dass er nicht wie gewünscht „funktioniert“. Meines Erachtens sollte eines der Babys bereits aus dem Gröbsten heraus sein, bevor das nächste Baby einzieht. Also entweder sollte der Welpe bereits seine Pubertät hinter sich gebracht haben oder aber das Kind besucht bereits die Schule.
Sicherlich ist es toll für Kinder mit Hunden groß zu werden. Aber frage dich bitte selbst, ob du die Kraft und Zeit hast, zwei Babys gleichzeitig großzuziehen und beiden vollumfänglich gerecht zu werden. Und beantworte dir die Frage auch offen und ehrlich.
Ich glaube, dass viele Menschen diese Aufgabe unterschätzen und letztlich eines der beiden Babys zu kurz kommt. Meist ist dies dann der Hund und später wird sich beschwert, dass er nicht wie gewünscht „funktioniert“. Meines Erachtens sollte eines der Babys bereits aus dem Gröbsten heraus sein, bevor das nächste Baby einzieht. Also entweder sollte der Welpe bereits seine Pubertät hinter sich gebracht haben oder aber das Kind besucht bereits die Schule.
Lies gerne mehr über Kind & Hund.